Die DGGT macht mit!
Zukünftig keine Auseinandersetzungen wie bei Stuttgart 21. Wichtige Ingenieurverbände beschließen Aktionsbündnis zur Verbesserung der Technikakzeptanz in unserer Gesellschaft bei einem Treffen am 17. Januar 2011 in Frankfurt.
Die Infrastruktur unseres Landes ist für Wirtschaft, Gesellschaft und Nachhaltigkeit unseres Wohlstands von größter Bedeutung. Ohne Unterhaltung und Ausbau der Lebensadern unserer Gesellschaft (Straßen, Schienen, Wasserstraßen, Flughäfen, Strom-, Gas-, Öl- und Wasserleitungen) gefährden wir die internationale Spitzenstellung der uns tragenden Wirtschaft. Unterhalt und Ausbau der Infrastruktur ist Daseinsvorsorge!
In diesem Sinne haben Repräsentanten verschiedener Ingenieurverbände die Notwendigkeit erkannt, dass gehandelt werden muss und gemeinsame Aktionen zur Verbesserung der Akzeptanz von Infrastrukturprojekten in der breiten Bevölkerung erforderlich sind. Der anzutreffenden „Technikfeindlichkeit“ muss durch Darstellung herausragender und beispielgebender Ingenieurleistungen aus Vergangenheit und Gegenwart entgegengetreten werden. Auf diese Weise soll nicht nur informiert, sondern auch für den interessanten Beruf des Ingenieurs als Umweltgestalter für eine moderne Gesellschaft geworben werden. Pfeiler des Wohlstands in unserem Land sind einerseits die technische Leistungsstärke und Innovationskraft sowie andererseits der gesellschaftliche Konsens. Mut zu Veränderungen und zur Zukunftssicherung durch technische Großprojekte gehören dazu.
Planer allgemein und speziell die Ingenieure können nicht alleine bei technischen Infrastrukturprojekten die notwendige Aufklärungsarbeit leisten. Auftraggeber und politisch Verantwortliche – auf allen Ebenen – sind bei diesem Prozess ebenso stark gefordert.
Die beteiligten Verbände stimmen überein, in gemeinsamer Anstrengung eine breite öffentliche Diskussion zielgerichtet zu führen. Als erste Maßnahme wurde festgelegt, am
26. März 2011 in Frankfurt am Main eine Zusammenkunft junger Ingenieure und Studenten aus allen Verbänden durchzuführen, auf der erkannte Probleme bei der Vorbereitung von Großprojekten diskutiert werden und auch eine Analyse der Schlichtung zu Stuttgart 21 erfolgen soll.
Weiterhin wird ein Kongress mit Auftraggebern und Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft für den Herbst 2011 vorbereitet, auf dem Wege und Möglichkeiten zur Verbesserung der Vorbereitung von Infrastrukturvorhaben herausgearbeitet und Schlussfolgerungen aus der Schlichtung bei „Stuttgart 21“ gezogen werden sollen.
Teilnehmende Verbände der Abstimmung am 17.01.2011 in Frankfurt:
Bundesingenieurkammer (BIK, i. V. durch Ing.-Kammer B-W), Bundesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik (BVPI), Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (BSVI), Deutsche Gesellschaft für Geotechnik (DGGT), Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen (STUVA), Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE), Verband Beratender Ingenieure (VBI), VDI – Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik, Verband Deutscher Eisenbahn-Ingenieure (VDEI).
Essen, 2. Februar 2011