von Till Kugler, B.Sc, Universität Stuttgart

Das Stuttgarter Institut für Geotechnik (IGS) veranstaltete dieses Jahr die Große Bauingenieurexkursion der Universität Stuttgart.  Ziel war der raue Norden Europas. Los ging es am 30.09.2018, man traf sich am Stuttgarter Flughafen mit dem Ziel Kopenhagen, welches mit einiger Verspätung erreichte wurde. Während des Landeanflugs konnte manch Glücklicher schon einen Blick auf die Öresund-Brücke erhaschen.

 

In der dänischen Hauptstadt wurde dann die Baustelle der Metroerweiterung besucht, dabei fielen die strengeren Sicherheitsvorkehrungen, die in Skandinavien gelten auf. Als weitere Baustelle stand die Brückenbaustelle Fjodrfordindelsen Frederiksund, welche im Takt-Schiebeverfahren hergestellt wird, sowie auch die Baugrube des Headquarters der Danske Bank auf dem Plan. Der kulturelle Part erstreckte sich in Dänemark vom Besuch des Wikingermuseums oder des Doms in Roskilde bis hin zur einer stürmischen Stadtführung durch Kopenhagen, die durch eine Bootstour ergänzt wurde. Auch konnte wer wollte auf eigene Faust abends die Stadt erkunden.

Nach zwei Nächten in Kopenhagen folgte die Weiterfahrt über den Öresund in das schwedische Göteborg. Dort wurde die Baustelle des Marieholmstunnels besucht, wo uns eine sehr couragierte Bauleiterin in Empfang nahm und uns mit der Thematik vertraut machte. Es handelt sich um einen Absenktunnel, dessen Vorfertigung der Teilstücke in einem Trockendock erfolgt. Anschließend werden die Teilstücke auf das Wasser gebracht, abgesenkt und aneinandergesetzt. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war der Neubau der Hising Bridge, wobei eine Klappbrücke durch eine Brücke mit einem vertikal verstellbaren Mittelsegment ersetzt wird. Auch in Göteborg war wieder Stadtführung geboten. In der freien Zeit wurde wieder Göteborg erkundet, welche als Studentenstadt auch einiges zu bieten hatte. Wir hatten das Glück während des Zimtschneckentages in Schweden zu sein, die Baufirmen haben sich in dieser Beziehung auch sehr kooperativ gezeigt.

Das letzte Ziel unserer Reise war Stockholm, auf dem Weg dorthin machten wir Rast an der Schleuse Berg am Göta Kanal und erfuhren wie der Tiefbau vor 200 Jahren vonstatten ging. Daraufhin wurde ein aktueller Schleusenbau in Södertälje besucht, wobei uns die Problematik des dortigen Esker-Bodens erläutert wurde. Tags darauf durften wir in Stockholm die SWECO-Zentrale besichtigen und erhielten einen Vortrag über ihre aktuellen Projekte. Mittags wurde das Slussen-Projekt in der Stockholmer Innenstadt erkundet, dabei wird eine Schleuse und ein Hauptverkehrsknoten, welcher auf mehreren verbundenen Brücken liegt komplett neugebaut. Allgemein werden in Schweden zurzeit Schleusen saniert, um gegen den steigenden Ostseepegel infolge der Klimaerwärmung gerüstet zu sein. Weiter im Programm ging es mit der Besichtigung einer Tunnelbaustelle in Akalla, einem im Cut-and-Cover und Bergmänischer Tunnelbauweise hergestelltem Tunnel. Am letzten Tag bekam man noch eine Führung durch das Stockholmer Rathaus, danach durfte die Innenstadt von Stockholm erkundet werden. Als krönender Abschluss stand das Vasa-Museum an, ein im 17. Jahrhundert auf der Jungfernfahrt gesunkenem Kriegsschiff, welches im Ganzen geborgen wurde und nun im historischen Kontext betrachtet werden darf. Anschließend folgte nur noch der Rückflug der ohne große Vorkommnisse erfolgte.

An dieser Stelle möchten wir uns noch bei allen Sponsoren für die finanzielle Unterstützung bedanken und den Bauleitern, die sich die Zeit für uns genommen haben. Und natürlich auch bei Herrn Felix Mitlmeier M.Sc. welcher die gesamte Exkursion organisierte und Herrn Prof. Moormann, der die Anregungen zu den einzelnen Bauprojekten und Museen gab.