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Am 31. August und 1. September fand in Paris zum fünften Mal die International Young Geotechnical Engineers‘ Conference (5th iYGEC) statt. Jede Mitgliedsgesellschaft der International Society of Soil Mechanics and Geotechnical Engineering (ISSMGE) die Möglichkeit, zwei junge Geotechniker zu nominieren und deren Teilnahme an der Konferenz zu fördern. Dieses Jahr wurden Solenne Rochée (TU Darmstadt) und Felix Jacobs (RWTH Aachen) von der DGGT nach Paris entsandt.(Quelle Foto: Organizing Committee der 5th iYGEC)
Zum ersten Mal durften zusätzlich auch nicht nominierte junge Geotechniker unter 35 Jahren teilnehmen, so dass die beeindruckende Teilnehmerzahl von 164 erreicht wurde. Die Teilnehmer kamen aus 57 verschiedenen Ländern, davon 57 % aus Europa, 6 % aus Nordamerika, 5 % Südamerika, 11 % aus Afrika, 19 % aus Asien und sogar 2 % aus Australasien. Das Teilnehmerfeld bestand fast gleichermaßen aus Akademikern (55 %) und Praktikern (45 %) und immerhin 30 % Ingenieurinnen.
Die Konferenz fand über zwei Tage im Gebäude der École des Pont ParisTech (ENPC), ehemals École Nationale des Ponts et Chaussées, im Osten von Paris statt. Nach kurzen Grußworten von Philippe Mestat, Präsident des Comité Français de Mécanique des Sols et de Géotechnique (CFMS), von Armel de la Bourdonnaye, Direktor der ENPC, von Jean-Louis Briaud (via Video), Präsident der ISSMGE, und der Vorstellung der Students and Young Members Presidential Group (SYMPG) durch die Vorsitzende Jennifer Nicks wurde die Konferenz von ihrem Vorsitzenden, Prof. Yu-Jun Cui eröffnet. Zunächst berichtete Alain Puech von Fugro GeoConsulting France in einer Keynote Lecture über die Herausforderungen im offshore-Geschäft bei gasreichen Böden.
Anschließend folgte ein straffes Programm von jeweils drei parallel stattfindenden Sessions, in denen alle Teilnehmer mit kurzen Präsentationen ihre aktuelle Forschung bzw. ihr aktuelles Projekt vorstellten. Die Vorträge waren in die Themengruppen Böschungsstandsicherheit, Laboruntersuchungen, Bodenverbesserung, Gründungen, Modellierung, Erdbau, Tunnel und unterirdische Bauwerke, in situ-Prüfungen, Bodenverhalten, Stützkonstruktionen, Erdbeben und Geodynamik sowie Monitoring unterteilt.
Sie deckten ein weites Feld von Literaturrecherchen über ausgefeilte Laborversuche bis hin zu anspruchsvollen Großprojekten ab und fast in jedem Fall wurden numerische Hilfsmittel angewandt. Dabei fand sich die Heterogenität in Themen auch in der Vortragsart wieder. Für alle Teilnehmer war es sehr interessant zu erfahren, mit welchen Themen sich junge Geotechniker auf der ganzen Welt beschäftigen und dementsprechend lebhafte Diskussionen gab es im Anschluss an so gut wie jeden Vortrag. Dabei wurden viele Informationen ausgetauscht und frei heraus, aber immer freundlich, diskutiert. Dies wurde zwischen den Sessions in den Kaffeepausen und während der gemeinsamen Mahlzeiten in netter Atmosphäre fortgesetzt.
Die Unterbringung eines Großteils der Teilnehmer in einem internationalen Jugendgästehaus (Maurice Ravel Center) förderte zudem gemeinsame Aktivitäten nach dem offiziellen Programm. Gerade auch dieser nicht technische Austausch führte dazu, dass mit Sicherheit bleibende Kontakte quer über alle Kontinente geknüpft wurden. Alle Delegierten durften im Anschluss an die 5th iYGEC auch an der 18th International Conference on Soil Mechanics and Geotechnical Engineering (ICSMGE) teilnehmen.
Dort wurde die 5th iYGEC in einer 40-minütigen Session zusammengefasst präsentiert. Prof. Cui nannte die Zahlen und Fakten, zwei junge Geotechniker, ausgewählt aus 18 Reportern, stellten die Inhalte der Beiträge vor und wiederum zwei Teilnehmer durften ihre Arbeit auch auf der großen Bühne der 18th ICSMGE präsentieren.
Das ausgesprochene Ziel der Konferenz war es, den Austausch und Kontakt zwischen jungen Ingenieuren der Geotechnik zu fördern. Die Öffnung der Konferenz gegenüber einem größeren Teilnehmerfeld (nominierte und nicht-nominierte) führte zu einer größeren Themenvielfalt und Varietät der Teilnehmerhintergründe, so dass insgesamt gesagt werden kann: Die internationale Konferenz der jungen Geotechnikingenieure in Paris war ein großer Erfolg. Ein großer Dank gilt daher den Organisatoren der ENPC und der französischen Gesellschaft CFMS
Autor: Felix Jacobs