Am 21.6.2011 besuchten die Teilnehmer der Lehrveranstaltung “Staudammbau” des Lehrstuhls für Geotechnik im Bauwesen an der RWTH Aachen unter der Leitung von Dr.-Ing. Barbara Tönnis das Pumpspeicherkraftwerk Vianden an der Deutsch-Luxemburgischen Grenze. Das in den 60er Jahren fertiggestellte Kraftwerk besteht aus 2 Oberbecken mit einem Nutzinhalt von 6.840.000 m³ und dem Grenzfluss Our, welcher als unterer Stausee benutzt wird. Zurzeit sind 10 Turbinen mit einer Gesamt-Nennleistung von 1096 MW im Einsatz und seit Frühjahr 2011 ist eine 11. Turbine mit 200 MW im Bau.
Für den Ausbau muss das Stauvolumen der Ober- und des Unterbeckens vergrößert werden, ein neues Einlauf- und Auslaufbauwerke hergestellt werden, sowie das Tunnelsystem und die Maschinen-Kaverne in den Berg getrieben werden. Das Investitionsvolumen beträgt rund 155 Mio. €.
Die Studenten der RWTH, in der Mehrzahl Geotechnik-Vertiefer, konnten Teile des durch Sprengvortrieb errichteten Tunnelsystems erkunden und einen Blick in die beeindruckende Maschinen Kaverne werfen, in der gerade der Auslauf montiert wurde. Mit einer Länge von 52 m, Breite 25 m und einer Höhe von 46 m war diese das besondere Highlight der Exkursion.
Draußen an der Ourtalsperre wurde noch der im Bau befindliche Kofferdamm besichtigt, der für die Baugrube des Auslaufbauwerks errichtet wird und zu einem späteren Zeitpunkt zeitweise auch als Verkehrsumleitung dienen wird.
Als letztes ging es schließlich noch zum Oberbecken, wo die Arbeiten für die Stauzielerhöhung um 1 m begutachtet wurden. Hierzu wurde die Dammkrone um 0,5 m erhöht und eine 1,5 m hohe Wellenschutzwand aus Stahlbetonfertigteilen angebracht.
Philip Schulze