Vom 30. Mai bis zum 1. Juni 2010 nahmen Marcus Fuchsschwanz (RWTH Aachen) und Sebastian Althoff (TU Bergakademie Freiberg) an der 20. European Young Geotechnical Engineers’ Conference (EYGEC) in Brno (Tschechische Republik) teil. Insgesamt beteiligten sich 49 junge Geotechniker unter 35 Jahren aus 28 Ländern an der Konferenz. Alle Teilnehmer waren im Vorfeld von ihrer jeweiligen nationalen Mitgliedsorganisation der ISSMGE ausgewählt worden.

Die Konferenz fand über zwei Tage im historischen Gebäude der Fakultät für Bauingenieurwesen im Zentrum der zweitgrößten Stadt der Tschechischen Republik statt. Alle Delegierten stellten mit kurzen Präsentationen ihre aktuelle Forschungsarbeit in verschiedenen Themengruppen vor (Baugrunderkundung, Geomechanik, Gründungen, Erdbauwerke, unterirdische Bauwerke, Umwelttechnik).

Es war sehr interessant zu hören, mit welchen Themen sich die jungen Geotechniker in Europa beschäftigen und die Möglichkeit zu haben, die Ergebnisse zu vergleichen. Es gab sehr lebhafte, freundliche und fruchtbare Diskussionen und der Wissensaustausch wurde in netter Atmosphäre auch zwischen den Sessions und während der gemeinsamen Mahlzeiten fortgesetzt. Die gemeinsame Unterbringung in einem Campus-Hotel und das Rahmenprogramm förderten den Austausch und so konnten zahlreiche Kontakte mit jungen Geotechnikern aus ganz Europa geknüpft werden.

Der Präsident der ISSMGE, Jean-Louis Briaud, berichtete von den aktuellen Tätigkeiten seit Beginn seiner Amtszeit, unter anderem von der Einrichtung einer „Students and Young members presidential group“ (SYMPG). Die Gruppe besteht aus 18 ausgewählten jungen Mitgliedern und trifft sich in regelmäßig mit dem Präsidenten zu Telefonkonferenzen, um darüber zu diskutieren, wie die Gesellschaft attraktiver für junge Mitglieder gestaltet werden kann. Dies war insofern besonders interessant, da die DGGT aktuell mit der Einrichtung der Arbeitsgruppe „Junge Mitglieder in der DGGT“ einen ähnlichen Weg beschreitet.

Mit einem spannenden Vortrag brachte John Atkinson, emeritierter Professor der City University London den Teilnehmern seine Gedanken zum Thema Forschung näher. Alle jungen Forscher hätten viel gemeinsam, sie sammeln Informationen, bewerten diese, ziehen daraus neue Rückschlüsse und berichten und implementieren ihre Ergebnisse. Er betonte die hohe Bedeutung der Wissenschaft, beschrieb anschaulich die Naturwissenschaften als Werkzeuge der Geotechnik und mahnte die Teilnehmer an, klare Aussagen zu Genauigkeit und Präzision zu machen und die eigenen Daten stets zu hinterfragen.

Insgesamt war die Konferenz in Brno ein sehr beeindruckendes und motivierendes Erlebnis, von dem wir sehr viel mitnehmen konnten. Die ersten Kontakte sind bereits aktiviert und der weitere Aufbau des Netzwerks in Vorbereitung. Ein großer Dank gilt natürlich den Organisatoren des Instituts für Geotechnik und der Tschechischen Gesellschaft für deren Engagement und Gastfreundschaft.