Die 21. European Young Geotechnical Engineers Conference (EYGEC) fand vom 04.September bis zum 07. September 2011 in Rotterdam statt. Als Teilnehmer wurden dieses Jahr Susanne Kurze (Ingenieursozietät Prof. Katzenbach, Darmstadt), Sylvia Kürten (RWTH Aachen), Kornelia Nitzsche (TU Dresden) und Philipp Schober (Universität der Bundeswehr München) von der DGGT entsendet. Insgesamt beteiligten sich 54 junge Geotechniker unter 35 Jahren aus 23 Ländern an der Konferenz. Alle Teilnehmer waren im Vorfeld von ihrer jeweiligen nationalen Mitgliedsorganisation der ISSMGE ausgewählt worden.
Die Konferenz fand über drei Tage im RDM Campus der Rotterdam University statt. Das ehemalige Werftgelände bot mit seiner Lage direkt im Rotterdamer Hafen einen interessanten Tagungsort. Alle Delegierten stellten mit kurzen Präsentationen ihre aktuelle Forschungsarbeit in verschiedenen Themengruppen vor (Unterirdische Bauwerke, Pfahlgründungen und Baugrundverbesserung, Baugrunddynamik, Dammbau, Erosion und Piping, Bodenmechanik, Baugrundeigenschaften, Geothermie).
Es war sehr interessant zu hören, mit welchen Themen sich die jungen Geotechniker in Europa beschäftigen und die Möglichkeit zu haben, die Ergebnisse zu vergleichen. Es gab sehr lebhafte, freundliche und fruchtbare Diskussionen und der Wissensaustausch wurde in netter Atmosphäre auch zwischen den Sessions und während der gemeinsamen Mahlzeiten fortgesetzt. Die gemeinsame Unterbringung in einem Campus-Hotel und das Rahmenprogramm förderten den Austausch und so konnten zahlreiche Kontakte mit jungen Geotechnikern aus ganz Europa geknüpft werden.
Ergänzt wurde die Konferenz durch 3 interessante Keynote-Lectures. Der Präsident der ISSMGE Jean-Louis Briaud stellte die Bedeutung von ungesättigten Böden für die praktische Arbeit dar. Ivan Vanicek (Vize Präsident der ISSMGE in Europa) und Joost Breedeveld (Deltares) vereinten in einem interessanten gemeinsamen Vortrag die Vergangenheit und die Zukunft der Geotechnik. Weiterhin gab Tim Chapman (Arup) in seinem Vortrag den Teilnehmern Denkanstöße über die Zukunft der Infrastruktur im Zeitalter der CO2-Reduktion.
Die Konferenz wurde am dritten Tag durch ein interessantes Exkursionsprogramm abgerundet. Besichtigt wurden sowohl das „Railway Tunnel“-Projekt in Delft, welches durch spektakuläre Sicherheitsmaßnahmen für eine denkmalgeschützte Windmühle aufwartete. Am Nachmittag stand dann noch eine Tour über das neuaufgeschüttet Hafengelände „Maasvlakte 2“ auf dem Programm. Die riesige Landgewinnungsfläche stellt ein wahrscheinlich einzigartiges Projekt in Europa dar.
Insgesamt war die Konferenz in Rotterdam ein sehr beeindruckendes und motivierendes Erlebnis, von dem wir sehr viel mitnehmen konnten. Die ersten Kontakte sind bereits aktiviert und der weitere Aufbau des Netzwerks in Vorbereitung. Ein großer Dank gilt natürlich den der niederländischen Gesellschaft (KIVI NIRIA) in Zusammenarbeit mit der TU Delft und Deltares Geo-Engineering für die hervorragende Organisation sowie deren großem Engagement und Gastfreundschaft.
Bericht: Sylvia Kürten, Lehrstuhl für Geotechnik an der RWTH Aachen