Treffen der internationalen Geotechnik-Forschungseinrichtungen zur Winter School 2017 auf dem Monte Verita

Dem grauen und kalten Nass entkommend, begaben sich am 22.01.17 bis 27.01.17 vier Doktoranden und Herr Prof. Grabe vom Institut für Geotechnik und Baubetrieb der Technischen Universität Hamburg auf den Weg zur schweizerischen Seite des Lago Maggiore auf den „Berg der Wahrheiten“. Dort wurde die diesjährige Winter School 2017 unter dem Titel „From modelling towards better prediction in geotechnics“ von der ETH Zürich ausgerichtet zu der ca. 20 Universitäten ihre Professoren und Doktoranden geschickt haben. Neben dem offiziellen Teil wurde auch ein „Health & Lifestyle“ Kurs angeboten. Insbesondere wir Hamburger Kollegen haben dies zum Anlass genommen, das wärmende Bett zu Gunsten des allgemeinen Wohlbefindens merklich verfrüht zu verlassen, um an den morgendlichen Pilates- und Yoga-Sessions mit anschließender Meditation teilzunehmen. Auch Frau Prof. Sarah Springman – die Organisatorin der Winter School und Rektorin der ETH Zürich – war beständige Teilnehmerin besagter „Health & Lifestyle“ Sessions und hat uns signifikant jüngeren Kollegen regelmäßig den Rang in Sachen Gelenkigkeit und Körperbeherrschung abgelaufen.

Um 8:30 Uhr ging es dann mit dem offiziellen Programm los. Die fünf Konferenztage wurden thematisch unterteilt in Feldversuche, Laborversuche, numerische Modellierung und Vorhersage, zu der es passende Keynote-Lectures von Professoren internationaler Universitäten (u.a. University of Cambridge, Queen’s University und Delft University of Technology) gab. Danach folgte ein Vortragsblock mit je 6 Doktoranden, die über ihre aktuelle Forschung berichteten. In der Mittagspause leiteten die Professoren aus der Keynote-Lecture und je einem Kurzvortrag zwei Fragen ab, entsprechend also insgesamt 12 Fragen. Während die einen die Mittagspause zur Fragensuche nutzten, konnten andere die reichhaltige Sonneneinstrahlung zur Vitamin-D-Betankung nutzen. Der Ausblick vom Konferenzhotel auf dem Monta Verità auf den Lago Maggiore war natürlich auch enorm und anziehend.

Nach der Mittagspause wurden wir Doktoranden in Kleingruppen à 5 bis 7 Personen eingeteilt und hatten zwei Stunden Zeit die Fragen bestmöglich zu beantworten. Bei dieser Diskussionsrunde wurden wir dazu animiert über den Tellerrand hinauszublicken und uns mit Fragestellungen abseits unserer eigenen Forschung zu beschäftigen. So wurden z.B. bei der Entwicklung von Baum-Prototypen zur Untersuchung der verfestigenden Wirkung von Wurzeln bei Böschungen kreative Ideen und Ansätze erarbeitet, die der Hilfe suchende Doktorand vielleicht anwenden kann. Die beantworteten Fragen mussten anschließend in einem letzten Vortragsblock vorgestellt und sich den kritischen Fragen der Professoren gestellt werden. Der anstrengende Tag fand dann seinen Ausklang bei einem leichten (!) Abendessen und gemütlichen Drinks an der Bar. Dank der sehr entspannten und familiären Atmosphäre während der gesamten Woche waren die Gespräche mit allen Teilnehmern immer sehr locker und viele interessante Diskussionen entwickelten sich daraus. Insgesamt war die Winter School 2017 für uns alle eine äußerst interessante und tolle Veranstaltung, die uns einerseits extrem für unsere weitere Forschung motiviert und andererseits viele neue interessante und nette Kontakte ermöglicht hat. Das originelle Konzept der Verbindung von Geotechnik mit Health & Lifestyle ist auf jeden Fall geglückt und hat eine tolle, entspannte und kreative Atmosphäre geschaffen, passend zum „Berg der Wahrheiten“. Wir freuen uns, wenn wir nochmal dabei sein dürfen!

Manuela Kanitz, TU Hamburg, Institut für Geotechnik und Baubetrieb