Im November 2017 fand die alljährlich stattfindende “Große-Geotechnik-Exkursion” des Instituts für Geotechnik der Universität Stuttgart unter der Leitung von Herrn Prof. Moormann statt. Mit ca. 40 Studenten wurden Baustellen in Karlsruhe, im Rhein-Main-Gebiet, in Düsseldorf und Bochum besichtigt.

Am Donnerstag, den 8. November begannen wir unsere Reise um 7 Uhr morgens in Stuttgart, von wo aus wir unser erstes Ziel, die Kombilösung in Karlsruhe, ansteuerten. Nachdem wir mit den wichtigsten Informationen versorgt wurden, durften wir mit Herrn Feneberg den bereits fertiggestellten Tunnel für die Straßenbahnen begutachten. Anschließend fuhren wir weiter nach Darmstadt, wo uns Herr Hagelskamp in Empfang nahm um das Projekt FAIR – Facility for Antiproton and Ion Research in Europe vorzustellen. Dabei soll ein Forschungszentrum zusammen mit einem ringförmigen Teilchenbeschleuniger gebaut werden, um mehr über die Entstehung des Universums herauszufinden. Nachdem wir die, ca. bis zur Hälfte ausgehobenen Baugrube des Beschleunigers besichtigten, ging es weiter nach Frankfurt am Main um unsere Herberge zu beziehen. Nach einer kurzen Stärkung versammelte sich die ganze Teilnehmerschaft in einer Wirtschaft um sich über die gesammelten Eindrücke des ersten Tages bei einem gemütlichen Glas „Äppelwoi“ auszutauschen.

Am nächsten Tag verließen wir unsere Unterkunft früh morgens, um das S-Bahn Projekt der Deutschen Bahn, im neu entstehenden Viertel Gateway Gardens, in Frankfurt zu besichtigen. Die ehemalige Air Base und amerikanische Militärsiedung wird hier zu einem Business Village mit höchster Arbeitsqualität umfunktioniert. Um eine optimale Anbindung an den öffentlichen Verkehr zu gewehrleisten, wird die bestehende S-Bahn Linie in den neuen Stadtteil unterirdisch verlegt, mit einer neuen Haltestelle. Nachdem Herrn Schmidt uns über die interessante Baustelle geführt hat, brachen wir auf in Richtung Garzweiler. Dort besichtigten wir das größte zusammenhängende Braunkohlerevier Europas mit seinen gigantischen Baggern und Förderanlagen. Unser Bus wurde von einem ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens durch den riesigen Tagebau gelotst und informierte uns währenddessen über die Geschichte und Technik des Braunkohleabbaus. Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir dann unsere Unterkunft in Düsseldorf. Am Abend besuchten alle zusammen ein Gasthaus, wo das ein oder andere „Alt“ genüsslich verzehrt wurde.

Für den nächsten Tag standen drei Besichtigungen an, wobei der erste Stop der KÖ-Bogen II war. Hier soll mitten in der Innenstadt, direkt auf dem KÖ-Bogen Tunnel, ein 5 geschossiges Büro- und Geschäftshaus entstehen. Dieses Bauvorhaben beeindruckt besonders durch die vielen verschiedenen, sehr komplexen Herausforderungen, vor allem die Platzprobleme, und stellte auf jeden Fall eines der Highlights der Exkursion dar. Anschließend ging es weiter in die Nähe von Münster um das Projekt des Wasserstraßen Neubauamts Datteln „Der Neubau der Umfahrungsstrecke der Kanalbrücke Ems“ zu begutachten. Die in den 30er Jahren erbaute Kanalbrücke über die Ems befindet sich in einem schlechten baulichen Zustand. Darum entschied man sich mithilfe einer temporären Umfahrung, einschließlich temporärer Kanalbrücke, in einer trockenen Baugrube dies zu ersetzten. Nachdem wir bei anhaltendem schlechtem Wetter die Baumaßnahme besichtigt hatten, waren alle froh wieder in den trockenen Bus einzusteigen. Mit diesem ging es weiter zur letzten Besichtigung des dritten Tages: Die Firma Huesker in Gescher. Dieses Unternehmen ist eines der Marktführenden im Bereich der Geotextilien. Hier erhielten wir neben ausführlichen Informationen zur Geschichte, auch einen interessanten Einblick in die Produktionshallen. Bevor wir uns auf den Weg nach Bochum machten, konnten wir bei einem Kaltgetränk mit der Unternehmensführung ins Gespräch kommen. Auch am letzten Abend versammelten sich alle wieder zusammen in einem Lokal, wo das Institut für Geotechnik die Exkursionsteilnehmer als Abschluss einlud, bevor noch weitere Nachtlokale genauer unter die Lupe genommen wurden.

Für den letzten Tag stand die Besichtigung des Bergbaumuseums in Bochum auf dem Plan. Da die Museumsführung von pensionierten „Kumpeln“ gehalten wurden, erhielten wir dort aus erster Hand ausführliche Einblicke über den Beruf untertage, sowie über die Geschichte des Bergbaus. Nachdem wir uns noch mit einer originalen Bochumer Currywurst gestärkten hatten, traten wir die Heimreise in Richtung Stuttgart an. Um ca. 18 Uhr erreichten wir wieder Stuttgart, wo wir 4 Tage zuvor unseren Ausflug begonnen hatten.

Wie jedes Jahr war die Große-Geotechnik-Exkursion ein voller Erfolg und es bleibt uns nichts anderes übrig als uns bei Herrn Moormann und besonders Herrn Fitz für diese perfekt geplante Exkursion zu bedanken. Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!

Bericht von Tim Hanft, Felix Ott und Sascha Sauermann